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Text 4 - Kirche einmal anders

Wir Christen,… dass wir den selben Glauben haben, heißt noch lange nicht, dass wir ähnlich Kirche feiern.

 

Sonntag, 9.00 Uhr morgens, am Geländer der Helping Hands Community School wird zwischen wehenden Palmen unter dem Makuti-Dach Kirche gefeiert. Bereits um 8.00 Uhr schrecke ich, noch bei einer gemütlichen Tasse Kaffee, hoch. Die Boxen zerreißt es bei diesem Soundcheck beinahe. Habe ich was verpasst?? Wollten wir nicht um 9.00 Uhr mit der Kirche beginnen? Etwas eingeschüchtert schlendern wir in Flipflops und kurzen Trägershirt los um dem Gebet zu lauschen. Lauter Gesang, Gejubel und ausgeflipptes Tanzen ist, was wir dann erleben - einstudiert und gestaltet von den Highschoolschülern. Anfangs wippen wir etwas verunsichert im Takt mit und fühlen uns bei Halbzeit um 10.00 Uhr schon fast wie mittendrinnen – voll dabei – und klatschen eifrig mit.

Nach 1,5 Stunden Tanz und Co haben wir eher ein Empfinden wie im Discobesuch und sind begeistert wie locker und entkrampft die Leute hier sind. Die Musik reißt mit und wenn es jemanden überkommt kreischt er oder sie einfach laut darauf los.

 

Nach auspowern kommt Besinnung und die Worte des Schuldirektors Stanley gehen tief: „Du bist der Manager deines Lebens, diese Aufgabe wird dir niemand abnehmen. Merke dir: du lebst nicht für dich selbst, denn du bist Teil eines großen Ganzen. Du lebst dafür, dass du auch mit deinen Taten andere berührst und begeisterst, denn jede deiner Taten hat einen Effekt auf deine Mitmenschen. Habe Ziele vor Augen und finde die Motivation, Leidenschaft und Begeisterung in dir.“  Und was wir uns am meisten zu Herzen genommen habe „Don’t get stucked“ – AMEN.

Eindrücke.....

die Gegend rund um unser Zuhause

Tiere...

Waschmaschine? Fehlanzeige

@Home

Wie man hier von A - B kommt

Albstadt Helping Hands Community School - eine Schule die den Kids Hoffnung gibt und nur durch die Paten in Europa ermöglicht wird.

Wer hat denn die Kokosnuss gestohlen?

Sportanlage - Sogar ein Volleyballnetz haben sie hier...

Text 3

Pole Pole – was auf Swahili so viel heißt wie langsam, langsam – ist hier eine Lebenseinstellung an die wir uns auch erst gewöhnen müssen. Aber was die können, können wir auch und so machen wir uns ganz gemütlich auf den Weg zum sechs Kilometer entfernten Strand. Ganz gemütlich heißt mit unserem Ghettofreund Daniel am Pikipiki  (Motorrad als Taxi). Diese Dinger hat hier jeder der ein bisschen ein besserer Busch-Gängster ist. Meistens chillen sie auf den Bikes am Wegrand, manchmal pikipiken sie österreichische Mädls auf. Aber nicht nur unser Transportmittel ist dies sondern für jeden und alles. Ob Ananas, Hühner, ganze Familien,… jeder kommt mit diesem „Taxis“ sicher von A nach B. Wie die das machen ist mir völlig schleierhaft, denn die fahren irgendwie – Links, Rechts, Mittig – wo gerade Platz ist – am Straßenrand, zwischen den Leuten.

 

 

 

Gefläscht von der Fahrt machen wir einen langen Spaziergang am weißen Palmenstrand mit gratis Escortservice. Denn nicht eine Sekunde nach dem wir europäischen Mädls, hautfarbenmäßig eigentlich gut getarnt, den Fuß auf deren weißen Strand setzten, begleiten uns sofort fünf Schwarze. Gar nicht einmal so aufdringlich zeigen sie uns wo die riesen Krebse sich verstecken und sammeln Muscheln mit uns. Natürlich wollen sie uns dann noch eine Bootsfahrt auf deren windschiefen Holzsegelboot ankreiden, aber heute nicht. Wir sind überfüllt von Eindrücken und freuen uns auf unser Blechdach-Zuhause mit Kakerlaken.

Shit, kommen wir überhaupt wieder nach Hause? Unser (eigentlich) Ghettofreund zweigt die Sand-Shotter-Piste mit seinem Pikipiki im bereits Dunklen falsch ab. Laute Musik, Getrommel, dann wieder absolute Stille im Palmenwald, auf einmal schwarze Männer auf deren Bikes, Gesang, Stille,… Ja, so lernt man wieder einmal fürchten – vorallem, da wir gut bepackt mit Laptop, Handy, Handy und Fotokamera unterwegs sind.
Doch umsonst gefürchtet: etwas unentspannt hüpfen wir mit klopfendem Herz dann aber vor unserem Zuhause für die nächsten drei Monate unter klarem Sternenhimmel und zwischen Bananen-und Kokosbäumen vom Bike und freuen uns, dass wir den Jungs ja eh trauen können. Haben sie uns doch heute schon erklärt „Wir sind alle eine große Familie!“ :).

Text 2

Angekommen – Kann man das angekommen nennen? Einmal musste ich es leise denken und dann ein zweites Mal laut sagen „Wahnsinn, das ist Real“.

 

Es ist wie eine andere Welt. Halte ich das aus? Für drei Monate hier zu sein? Man bereitet sich auf so eine Reise ja vor, erkundigt sich, schaut sich Bilder an – aber nichts, rein gar nichts ließ mich das erwarten. Im Hinterland von Mtwapa findet sich so viel Perspektivlosigkeit und Armut.

 

Schon die ersten Kilometer vom Flughafen in die Innenstadt von Mombasa waren für mich ein Schock. Und dann die Slums von Mtwapa. Lehmhütten die kleiner sind als unsere Badezimmer, Babys die einfach wie vergessen neben der Straße sitzen, Mütter die trostlos nur in eine Richtung schauen. Straßen, nein Sandwege, auf denen Hühner, Ziegen, Menschen und Autos in Schlangenlinien den Schlaglöchern ausweichen in denen beinahe Kinder verschwinden könnten.

 

Dann biegt unser Taxi zu Albstadt „Helping Hands“ Schule ab – Ein Platz der den ärmsten Kindern der Armen Bildung ermöglicht, Perspektiven schafft und ihnen Sicherheit gibt. Da fragte ich mich noch vor einigen Wochen „Wer braucht schon Sicherheit?“, wird mir hier klar, dass zumindest die Sicherheit nach einem „Morgen“ gegeben sein sollte. Bedürfnisse wie Essen, Bildung und Gefahrlosigkeit sind hier keinesfalls selbstverständlich! Jetzt wird mir auch der Sager „Wir Österreicher Sudan auf hohen Niveau“ erst so richtig bewusst. Ja, Wahnsinn, das ist Real.

Text 1

KENIA - Mtwapa für 3 Monate

"Hoffnung und Veränderung kommen  durch Bildung" ... Wir verbringen die ersten drei Monate in Afrika in einem Sozialprojekt - einer Schule, gegründet von einer Linzer Ärztin (www.kenia-kinder.at).

ab Jänner 2016

Flugtickets sind erledigt!

 

Nächster Etappensieg: alle Impfungen einholen. Nachdem ich sudere, da ich sieben Tage meine Hand von Hepatitis A/B - Killerspritzen nicht heben kann und bei jeder Abnahme des Telefonhörers vor Schmerz in die Muschel wimmere, ist das möglicherweise noch das geringste Ãœbel.

 

Nach Durchlesen des Beipackzettels der Malariatabletten kommts uns ohne jegliche Einnahme schon vor als ob wir Beschwerden haben. Unter den Nebenwirkungen finde ich neben Übelkeit, Erbrechen und Schwindel (das geht ja wirklich - ein bisserl schbeibn macht ja nix) auch Selbstmordgedanken, Sprachschwierigkeiten, Atemnot, Halluzinationen und haltet euch fest: "ungewöhnliche Veränderungen Ihrer Stimme" und "sich verschlimmernde Wut" (noch schlimmer? hoffentlich halten sich die Wutausbrüche in Grenzen und unsere Freundschaften das aus :)) oder "befremdliche Träume"... Was kommt da auf uns zu?? Das Ding macht uns Angst... Naja, Beipackzettel weg g'schmissen und viel Spaß!

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